Bilder, eigene Berichte und Presseartikel zu den Veranstaltungen
2. Halbjahr 2008
   
 
     
Ausstellung "GIER!"
Ausstellung "Allmächd Altdorf!"
Ausstellung "Lieb und teuer"
   
19.09.-04.11.2008
Ausstellung "GIER!"
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25 Werke über das Thema Gier

Sehenswerte Ausstellung in der Galerie Bernstein bis November



FEUCHT - Die aktuelle Ausstellung im Cafe Bernstein dreht sich um das Thema ,,Gier". 25 Mitglieder des Themenkunstvereins haben nach mehreren intensiven Gesprächen ihre Gedanken und Gefühle zum Thema Gier umgesetzt. Die Interpretationen gehen von Neugier und Lebensgier zur Fressgier bis zur Gier nach Liebe.

Sehr gut zum Geschehen der letzten Tage passend beschäftigen sich mehrere Werke mit dem Thema Geldgier. ,,Wie rette ich mein Erspartes?" fragt Martha Braisz mit ihrer Collage, auf der sich Reichsbanknoten und Münzen aus einem kleinen samtenen Damenhandtäschchen ins Nirgendwo ergießen. Hans Peter Neeser hat auf seinem Werk lieber gleich wertbeständiges Blattgold verarbeitet, Eva Eiber einen gierig schauenden Wolf in Öl auf die Leinwand gebannt. Der starrt den Betrachter hungrig an. ,,Gier wird nimmer satt, bis sie den Mund voll Erde hat" lautet einer der Sprüche, die Bettina Heinisch in ihrer Collage verarbeitet hat. Auch bei ihr lohnt es sich, stehen zu bleiben, genau zu schauen und zu hinterfragen, was die Künstlerin mit ihrem Werk ausdrücken will.

Thomas Endress hat die Form eines Gedichtes gewählt, ,,Graugesicht" ist der Titel. Wie schauerlich Gesichter und Gestalten deformiert werden, wenn Gier das alles beherrschende Gefühl wird, zeigt die Tonskulptur von Nurten Golcük-Hess. ,,Schau dich nur an" ruft das schauerliche Ungeheuer dem Betrachter zu. ,,Die Angst vor der Gier" hat Beate Götz das Motiv genannt, mit dem sie ein zutiefst verängstigtes Gesicht wiedergibt. Die Künstlerin aus Mühlhausen in der Oberpfalz hat ein plastisch wirkendes Gesicht geschaffen, das fast verstörend wirkt. Das schafft auch ein Mephisto in seiner Gier nach einer Seele und die dargestellte Gier nach fleischlichen und körperlichen Genüssen. Wer jetzt gierig darauf ist, sich die einzelnen Werke anzuschauen und ihren Gedanken nachzuspüren, der kann das zu allen Öffnungszeiten von Cafe und Galerie Bernstein tun. Die Bilder werden bis Anfang November gezeigt. Ihnen folgt am 8. November eine Ausstellung des Kunstvereins Altdorf in Kooperation mit der Volkshochschule.

Text und Foto: Antje Seilkopf in "DER BOTE" vom 16.10.2008

 
Zu den Kunstwerken der Ausstellung "GIER!"

Fotos von der Ausstellungseröffnung
 
16.11.-05.12.2008
Ausstellung "Allmächd Altdorf!"
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Eine Palette an Aquarellen

Altdorfer Motive bei Ausstellung der VHS in Feucht zu sehen

FEUCHT - Nach der erfolgreichen Ausstellung in der Kundenhalle der Altdorfer Sparkasse stellen die Teilnehmer eines Aquarellmalkurses der Volkshochschule Schwarzachtal nun ihre Altdorfer Stadtansichten in Feucht aus.
Bei der Ausstellungseröffnung begrüßte Hausherr und Galerist Hans Joachim Strauß nicht nur Ulrike Scheske, die Geschäftsführerin der VHS, sondern auch die Kursleiterin Hortense Kurth und zahlreiche Künstler. Er freute sich ganz besonders, dass Bürgermeister Konrad Rupprecht, zahlreiche Marktgemeinderäte und der l. Vorsitzende des VHS Zweckverbandes und Winkelhaider Bürgermeister Michael Schmidt den Weg in die Galerie Bernstein gefunden hatten. Diese stelle er der VHS gerne für diesen Anlass zur Verfügung.
Die Volkshochschule Schwarzachtal ist seit vielen Jahren immer wieder gern gesehener Gast in seinen Räumen und fester Bestandteil im Kulturprogramm des Feuchter Themenkunstvereins. Als dessen Vorsitzender hob er hervor, dass die Ausstellung ,,Allmächt Altdorf" bestens in das Themenprogramm des Vereins passe und man sich als Feuchter durchaus auch mit Altdorfer Motiven befassen sollte. Gleichzeitig lobte er die hervorragenden und gelungenen Arbeiten und verwies dabei auf die hohe Qualität der Bildungs- und Kulturarbeit der Volkshochschule.

Positive Zusammenarbeit
Ulrike Scheske bedankte sich für die Bereitstellung der Räumlichkeiten des Feuchter Themenkunstvereins und für die positive Zusammenarbeit seit vielen Jahren. Diesen Worten schloss sich Michael Schmidt an. Der neue Vorsitzende des Zweckverbandes VHS Schwarzachtal ging insbesondere auf die Rolle von Hortense Kurth, langjährige VHS-Kursleiterin, ein. Ihr gelinge es scheinbar mühelos, ihre Kursteilnehmer für das Aquarellmalen dauerhaft zu begeistern, denn ihre Kurse sind immer ausgebucht.
Bei dieser Gelegenheit verwies er auf die Bedeutung des Fachbereichs Kreatives Gestalten, der zwar zu den kleineren Aufgabengebieten der VHS zählt, jedoch ein gefragtes und attraktives Angebot mit zahlreichen verschiedenen Mal- und Kreativkursen und Seminaren für die Bürger im Verbandsgebiet bereithält.
Bürgermeister Konrad Rupprecht freute sich über die Ausstellung in seiner Gemeinde, lobte die gute Arbeit der Volkshochschule und sicherte auch weiterhin die Unterstützung der Marktgemeinde zu.
Anschließend stellte Hortense Kurth die ausgestellten Bilder vor und ging auf die Unterrichtsinhalte beim Aquarellmalen genauer ein. So erklärte sie, dass es innerhalb dieses Genres eine große Bandbreite an Möglichkeiten gäbe.
Heute ist im modernen Aquarell nicht mehr das reine Aquarell gefordert, das nichts als die transparente Wasserfarbe zeigen soll, sondern es können alle möglichen Farben mit hinzugenommen werden, immer vorausgesetzt, dass dies zu einem guten Bild fuhrt. Die Ausstellung ,,Allmächt Altdorf" biete hier in idealer Weise einen ausgezeichneten Einblick in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Grafische Aquarelle
Gezeigt werden unter anderem eine aus zwei Aquarellen zusammengestellte Collage, einige ,,grafische Aquarelle" auf der Grundlage von freien Tuschezeichnungen, die anschließend mit Aquarellfarben coloriert wurden, ferner Aquarelle, die nach den Vorbildern von Paul Klee und Lyonel Feininger in abstrakte Segmente gegliedert sind, außerdem Aquarelle, bei denen das Motiv über einen verlaufenden Malgrund lasiert wurde, eine monochrom lavierte Tuschezeichnung sowie einige klassische, reine Aquarelle, mit und ohne Bleistiftvorzeichnung.
Die Techniken der Aquarellmalerei sind, wie Kurth weiter ausführte, jedoch hiermit noch nicht ausgeschöpft. ,,Durch Experimentieren kommen wir in den Kursen zu immer neuen Ergebnissen. Wir malten schon auf Packpapier, auf zerknittertem Papier und auf Leinwand. Wir setzten Wachs und Spachtelmasse ein." Sie will auch in Zukunft weitere Aquarellexperimente wagen, jedoch sicher nicht ihren Blick für das Wesentliche, für Perspektive und Farbenspiel verlieren.
Hans J. Strauß, selbst leidenschaftlicher Maler, schlug zwischen den aufschlussreichen Bilderpräsentationen den richtigen Ton am Flügel an. Mit seinen musikalischen Interpretationen schuf er den passenden melodischen Rahmen und trug somit nicht nur als charmanter Hausherr, sondern auch als vielseitiger Künstler zu einer gelungenen Ausstellungsfeier bei.
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Dezember während der Öffnungszeiten des Cafe Bernsteins, Fischbacher Straße 10, in Feucht zu bewundern.

Text und Foto aus "Der Bote" vom 28.11.2008

   
12.12.2008.-31.03.2009
Ausstellung "Lieb und teuer"
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Bernstein-Ausstellung reicht bis in Café

23 Künstler zeigen im sechsten Jahr des Themenkunstvereins, was ihnen "lieb und teuer" ist

Plakat von Margit Genser

FEUCHT - ,,Lieb und teuer" ist das Motto der jüngsten Ausstellung in der Galerie Bernstein, die bis ins neue Jahr hinein zu sehen sein wird. Insgesamt 23 Künstler zeigen 48 Werke zum Thema.
,,Das ist wahrscheinlich die größte Ausstellung, die wir je hatten", begrüßte Hans Joachim Strauß am Freitagabend die Besucher der Eröffnungsveranstaltung. Erstmals seien so viele Arbeiten eingereicht worden, dass der Platz im üblichen Ausstellungsraum in der Galerie unterm Dach nicht ausreichte. So wurden Werke auch im Cafe im Erdgeschoss platziert - Herbert Sturm installierte dafür extra Aufhängungssysteme. Werner Bernhardt vollbrachte das Kunstwerk, die Bilder so aufzuhängen, dass keines das andere bedrängt und jedes für sich seine Wirkung entfalten kann.

Um im sechsten Jahr des Kunstvereins-Bestehens die Superlative voll zu machen, lag erstmals auch ein Katalog vor, in dem sich die meisten der Ausstellend kurz vorstellen und begründen, warum sie welches Bild zeigen. Begründungen für die Auswahl lauten unter anderem: ,,Weil es mich an einen lieben Menschen erinnert", ,,Weil ich erstmals Abstraktion und eine neue Technik ausprobiert habe" oder ,,Es ist mein erstes größeres Acrylbild".
Bettina Heinisch-Levermann hat ein Foto ihrer Tochter mit dem ihres Hobbys und eines vom Ehemann kombiniert. ,,Deutschland arbeitslos" sei in einer Zeit entstanden, die für ihn sehr intensiv war, schreibt Jürgen Lasser über sein Werk. Er habe damit Erfahrungen mit der Kehrseite der Wohlstandsgesellschaft verarbeitet.
Katrin Schulze ist ihr ausgestelltes Bild sehr teuer, ,,weil ich es im Atelier eines guten Freundes gemalt habe". Neben Menschen inspirierten auch Verse von Theodor Storm und Rainer Maria Rilke zum Zeichnen und Malen. Eine sehr anrührende Geschichte erzählte Renate Otto um ihr gelungenes Werk ,,Biergarten". Sie habe es auf ihrer ersten Ausstellung gezeigt, dort war es sofort von einem Unbekannten erworben worden. Der entpuppte sich am Weihnachtsabend als ihr Ehemann, der ihr das Bild schenkte, das beiden lieb und teuer ist. Dass es in der Familie bleiben wird, steht für sie fest.
,,Das Liebste sind mir unsere Kinder und das Teuerste ist mir, dass wir uns unsere Wärme, Güte und Hoffnung erhalten" hat Thomas Lodyga über seine Bilder geschrieben. So ist jedes Werk für sich anrührend, beeindruckend - wirkt vielleicht aber auch abstoßend oder erschließt sich dem Betrachter nicht so leicht. Der kann neben der Vielfalt auch Techniken der unter anderem in Wasserfarben, Öl, Kreide oder Acryl ausgeführten Arbeiten sowie die sehr unterschiedliche Motivwahl genießen. Und überlegen, welche eigenen Bilder, Fotos oder Objekte er als diejenigen auswählen würde, die ihm ,,lieb und teuer" sind.

Wem jetzt dazu nichts einfällt, der hat bald die ganze Weihnachtszeit über Gelegenheit, jemand Liebes teuer zu beschenken. Oder etwas zu schaffen, das sein Prädikat ,,lieb und teuer" verdient. Die Mitglieder des Vereins jedenfalls zeichnet ,,ein unheimliches Engagement in die eigene Qualitätssehnsucht aus", formulierte Strauß in seiner unnachahmlichen Art vor den Vernissagegästen. Er lobte auch deren Zähigkeit und lud zugleich ein, im nächsten Jahr wieder voller Freude Werke zu schaffen, die ihnen und anderen Menschen ,,lieb und teuer" werden.

Antje Seilkopf in "Der Bote" vom 16. Dezember 2008

 

Als besonderes (geheimes[ ! ]) Schmankerl:
Das Manuskript der Eröffnungsrede von Hans Joachim Strauß

Lieb und Teuer - Ausstellung vom 12.12.08 bis Ende Februar 2009

- Hiermit eröffne ich die Ausstellung "Lieb und Teuer" und begrüße....

- Aufhängung und Räumlichkeiten, Danke Werner Bernhardt, Herbert Sturm, Montage des neuen Hängesystems, übrigens nicht auf Kosten des Themenkunstvereins, als dessen Vertreter ich hier stehe und gerne rede...

- 23 Künstler - 48 Exponate, inkl. 1 Euro von Rudi G. Meier, Danke für die Spende...

- Die Idee:
Die Künstler(in) wählt aus dem eigenen Bestand das vom Gefühl her liebste Bild aus und gleichzeitig das von der technischen Qualität her wertvollste, durchaus auch unter Berücksichtigung der preislichen Komponente.
Es kann durchaus möglich sein, dass das Liebste auch das Teuerste ist, manchmal wie im Leben, wobei mein Liebstes echt preiswert ist, noch, angesichts der leeren Kirchenkassen.
Im Gegensatz zu unseren anderen Themenausstellungen, in denen ein neues Werk zum Thema kreiert werden soll, wurde diese Ausstellung aus dem jeweiligen Bestand des Künstlers gefüttert. Warum? Bei der individuellen Entscheidung des Künstlers, was ihm persönlich gefällt muß die technische Qualität nicht entscheidend sein. Beim liebsten Bild ist eigentlich nur der Künstler sein Publikum, weil er nur von seiner eigenen gefühlsmäßigen Entscheidung ausgeht. Wenn das Bild dann vielleicht auf jemanden übergeht, der in der Gefühlswelt des Künstlers existiert, kann das in die Hose gehen, weil der Beschenkte die emotionale Beurteilung des Künstlers nicht teilt. Und der Beschenkte muß sich dann auch noch bedanken. Anders beim wertvollsten, teuersten, besten Bild. Mitentscheidend ist eine quasi objektive Beurteilung der technischen Fähigkeiten des Künstlers. Man kann das Werk sogar Kritikern überlassen, die im schlimmsten Fall turnusmäßig die Künstler so bestreicheln, daß diese als idealistische Berufsirre oder zerquälte Fachidioten die Kunstarena am Leben erhalten. Erleichtert wird diese scheinbar objektive Beurteilung durch den Ausstieg des Publikums aus dem Kunstpublikum mit der Begründung "Früher, als Kind, hab ich schee gmalt, aber etzt verstehe ich nichts mehr davon"...

- Wir wollen das nicht mehr: Die Exponate der Aussteller zeigen wie zäh an der Qualität gearbeitet wurde. In dieser Ausstellung sind klare Erfolge, auch noch Mißerfolge, der einzelnen Künstler zu sehen, aber auch der Mut weiterzumachen...

- Beispiele aus dem Katalog:...


zu den Kunstwerken der Ausstellung

Fotos von der Ausstellungseröffnung
   
 
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