Bilder, eigene Berichte und Presseartikel zu den Veranstaltungen
1. Halbjahr 2008
   
     
Jubiläum verschwitzt - Die Erfolgsstory des Themenkunst e.V. im Bernstein
Ausstellung "5 + 1 = WIR"
Gospel-Jazz und Improvisation
 
   
2002-2008
Jubiläum verschwitzt
nach oben
     


Jubiläum verschwitzt
Die Erfolgsstory des Themenkunst e.V. im Bernstein

FEUCHT - Die „Förderung der Kommunikation zwischen Kunstinteressierten" sowie die „künstlerische und medienmäßige Förderung von Kunstschaffenden" ist laut Satzung der Zweck des Themenkunstvereins, der dieser Tage sein erstes Jubiläum feiert. Und wie könnte es bei diesem eher ungewöhnlichen Zusammenschluss von Kunstliebhabern anders sein: Man feiert nicht das fünfte oder das zehnte Themenkunstjahr, sondern das sechste.
„5+1“nennt der Initiator und Themenkunst-Übervater Hans Joachim Strauß die Wiederkehr des Geburtstags dieses Vereins, denn ursprünglich wollte man schon das fünfte Jahr feiern, doch war man im letzten Jahr so beschäftigt mit Veranstaltungen, dass man das kleine Jubiläum glatt übersehen hatte. Nun - ein Jahr später - soll es nachgeholt werden.
Am 23. Januar 2002 ließ sich der zweiköpfige Vorstand, bestehend aus Strauß und Johann Schmidt, zusammen mit dem fünfköpfigen Beirat ins Vereinsregister in Hersbruck eintragen. Darin ist festgehalten, dass die Förderung der Kommunikation der Kunstinteressierten vor allem durch die Planung und Durchführung von Ausstellungen und deren medienmäßige Verbreitung zu geschehen hat und dass die künstlerische Ausrichtung der Geförderten keine Rolle spielt. Dies ist wohl der Grund für die stark unterschiedliche Art der Präsentationen im Themenkunstverein, der im Feuchter Cafe Bernstein in der Fischbacher Straße beherbergt ist. Denn das Angebot reicht von klassischen Konzerten, über Kabarettabende, Lesungen mit unterschiedlichstem Motto, die üblichen themenbezogenen Gemäldeausstellungen, diverse Tanzvorführungen, Info-Vorträgen bis zu Kooperationen mit anderen Einrichtungen und endet auch bei politischen Aktionen nicht. Die Künstler müssen übrigens keineswegs Mitglieder des Vereins sein.

„Selbstlos tätiger" Verein
Wichtig ist dem Kopf des Vereins auch die Tatsache, dass diese Vereinigung laut Satzung „selbstlos tätig" ist und nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt. Der Auftrittsraum im ersten Stock wird zwar kostenlos zur Verfügung gestellt, der Verein hat aber noch nie Eintritt verlangt. Veranstalter sind immer die Künstler, die sich um Eintrittsgelder oder Aufwandsentschädigung selbst kümmern. Um das Haus wenigstens wirtschaftlich zu erhalten, existiert im Parterre das Cafe Bernstein, das von Beginn an mit dabei war, aber keine Gewinnabsicht verfolgt und strikt getrennt vom Themenkunstverein betrieben wird.
Bestimmt werden die Themen vom Künstlertreff, der auch die Organisation übernimmt und fast seit Beginn jeden letzten Donnerstag im Monat tagt. Es handelt sich dabei um Leute, die die Ideen haben, was sich demnächst über den Verein Themenkunst verwirklichen lässt. Sie müssen nicht Mitglied sein, betont Strauß, und kommen bis aus der Erlanger und Fürther Gegend. Propagiert werden die Veranstaltungen über die örtliche Presse, den Newsletter und die Internetseite (www.themenkunstverein.de), die von Jürgen Lasser gepflegt wird.

Vom Banker zum Impressario
Wie kommt ein Banker, der freiberuflich wissenschaftlich tätig und als Berater der damaligen EG-Kommission viel in Europa unterwegs war, dazu, einen solchen Verein zu gründen? 1975 kam Strauß als Finanzfachmann nach Feucht und verwirklichte sich in den folgenden Jahren zielstrebig einen Traum: In der zweiten Lebenshälfte wollte er einer Tätigkeit nachgehen, die irgendwie mit Kunst zu tun hat.
Auch wenn man Künstlern und Kunstinteressierten nachsagt, sie seien Chaoten und Träumer und bekämen in der Realität nichts gebacken, was Disziplin und Organisation erfordert, hat Hans Joachim Strauß sein Projekt konsequent und erfolgreich verwirklicht. Das Haus in der Fischbacher Straße, das vom heute 65-Jährigen schon vor über 20 Jahren gebaut wurde, war bereits auf die jetzige künstlerische Nutzung ausgerichtet. Bevor es durch die Gründung von Themenkunst seiner eigentlichen Bestimmung übergeben wurde, hat man es als Secondhand-Laden genutzt.
Nach der Etablierung des Vereins ging es dann bereits sehr schnell sehr erfolgreich los: „Im ersten Jahr hatten wir schon 25 Veranstaltungen", erinnert sich Strauß, „hauptsächlich Ausstellungen und Musikveranstaltungen". Mittlerweile ist man bei knapp 100 Gigs im Jahr angekommen und arbeitet erfolgreich mit der Volkshochschule, der Buchhandlung Kuhn und beiden Kirchen zusammen. Über 100 Mitglieder hat der Verein nun, dazu kommen noch etwa 50 Künstler, die sich im Dunstkreis der Hauptakteure bewegen.
Ein künstlerisches Lieblingskind des Vorsitzenden sind die Stummfilmvorführungen mit Live-Musik, bei denen Pianist und Komponist Strauß oft selbst am Flügel sitzt. Bestens kommen auch die Fathers' and Ladies' Days als Alternative zum Mutter- und Vatertag an, die an Himmelfahrt auf der Straße vor dem Cafe gefeiert werden.
Ein weiteres Highlight bisher war die Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in dem Projekt „Manipulation". Dabei zeigten etwa 25 Künstler Arbeiten, in denen thematisiert wurde, wie man mit politischer Propaganda manipulieren kann.
Die schönste Ausstellung sei die gewesen, bei der Künstler ihre Lieblingsmusik in Bilder umgesetzt haben, findet der 65-Jährige. „Die war so gut, dass wir gleich zwei Ausstellungseröffnungen machten", freut sich Strauß noch im Nachhinein.
Gespannt ist man nun auf die Jubiläumsschau, die auch wieder eine etwas andere Ausstellung darstellen dürfte: Jeder der etwa 20 Kunstschaffenden bekommt eine 200 mal 60 Zentimeter hohe Rigipsplatte, die an die Wand gedübelt wird und an der sich die Künstler eine Woche lang rund um die Uhr, tatsächlich Tag und Nacht, betätigen können. Das Thema lautet „Wir", und jeder hat das Recht, auf das Bild des Nachbarn zu malen. Ansonsten ist jeder Künstler frei in der Umsetzung des Themas. Eröffnet wird die Jubel-Ausstellung am Samstag, 8. März, um 20 Uhr.

GISA SPANDLER aus "Der Bote" vom 5. März 2008


Gema bedroht die Existenz


Die Gema-Gebühren sind ein Reizthema für viele Künstler und Veranstalter. So hat auch Hans Joachim Strauß Ärger mit der Vereinigung, die eigentlich die Urheberrechte der Komponisten schützen soll. Dass die Aktivitäten der „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" nicht immer diesem ursprünglichen Sinn dienen, beweist auch das Problem, das Strauß mit der Vereinigung hat.
2000 Euro möchte die Gesellschaft von Themenkunst e.V., da es ja sein könnte, dass die vielen Musiker, die hier auftreten, auch urheberrechtlich geschützte Kompositionen covern, ohne die Autoren dafür zu entschädigen. Strauß hat sich hier natürlich mit dem Argument gewehrt, er sei ja nicht der Veranstalter, dies seien in jedem Fall die Künstler. Es kam zum Prozess vor dem Fürther Amtsgericht, wo die Richterin den beiden beteiligten Seiten
den Rat gab, sich außergerichtlich zu einigen, was jedoch nicht gelang. „Wenn wir vom Gericht tatsächlich dazu verdonnert werden, zu zahlen, können wir uns die Förderung nicht mehr leisten und müssen bankrott anmelden", befürchtet Strauß. Schließlich hat der Verein ja kein Geld.
Da jede Musik-Veranstaltung angemeldet werden muss, vermuten die Gema-Verantwortlichen automatisch, dass hier etwas zu holen sei. Doch der Verein Themenkunst ist schließlich ein wirklich privater Förderer, beteuert der Vorstand, der von keiner Seite, auch nicht von der Kommune, Geld erhält, um sich nicht abhängig zu machen. Dies aber könne sich die Gema offensichtlich nicht vorstellen. Nun verlangt man, dass der Themenkunstverein alle Künstler, die in der Vergangenheit aufgetreten sind, sowie die Musiktitel, die sie öffentlich spielten oder sangen, der Gema meldet.
„Selbst wenn ich das wollte, könnte ich das nicht, weil die Darbietungen so
viele Improvisationen enthalten, dass die Musiker sich ständig in einem Grenzbereich bewegen", klagt Strauß. Es sei daher fraglich, ob und welche der Kompositionen geschützt seien.
Die Themenkunst-Verantwortlichen wollen nun eine Liste mit Musiktiteln auf die Homepage stellen, werden aber keine Namen nennen. Man wolle sich um jeden Preis aus der Sache heraushalten, schließlich habe man mit den musikalischen Inhalten ja rein gar nichts zu tun, solange man nur den Raum zur Verfügung stelle und die Künstler die Veranstalter seien. Dies sei nur bei den Stummfilmveranstaltungen anders gewesen, bei denen Strauß mitwirkte, da aber habe er die Musik selber komponiert, und die Gema könne hier nichts verlangen.
Sollte es tatsächlich zu einem rechtskräftigen Spruch kommen, der den Themenkunstverein zur Zahlung verurteilt, könnte dies das Ende des Kunstfördervereins sein.

GISA SPANDLER aus "Der Bote" vom 5. März 2008


   
08.03.-20.07.2008
Ausstellung "5 + 1 = WIR"
nach oben
     


  Zu den Kunstwerken der Ausstellung "5 + 1 = WIR"
Fotos von den Arbeiten zur Ausstellung "5 + 1 = WIR"
Fotos von der Ausstellungseröffnung
Zum Zeitungsartikel
 
11.04.2008
Gospel-Jazz und Improvisation
nach oben
     
 
"Der Bote" vom 16. April 2008
 
   
nach oben
  zurück zur Archivübersicht