Jürgen
Lasser
Aus
der doch gar nicht so kleinen Anzahl an Bildern, die im Laufe der Jahre
entstanden sind, das Lieblingsbild zu bestim-men, ist gar nicht so einfach.
Es gibt da Einige, die mir aus dem einen oder anderen Grund viel bedeuten.
Das Bild
„Deutschland: arbeitslos!“
habe ich heraus gesucht, weil es in einer Zeit entstanden ist, die für
mich selbst sehr intensiv war. 1987/89 war ich Sachbearbeiter im Sozialamt
der Stadt Nürnberg und dort täglich mit der Kehrseite unserer
Wohlstandsgesellschaft konfrontiert.
Diese Erfahrungen kann man (oder zumindest ich) nicht so einfach weg
stecken. In dieser Zeit habe ich, trotz Inanspruchnahme durch meine
junge Familie, sehr viel gemalt. Es war ein unbedingt notwendiger Ausgleich
– auch eine Verarbeitung – der täglichen Ereignisse.
Welches Bild ist mir „teuer“? Was bedeutet
eigentlich „teuer“? Dass ich es für (viel) Geld verkauft
habe oder es zumindest tun würde? Oder weil es einen bestimmten
Moment der persönlichen künstlerischen Entwicklung darstellt?
Bei der winterlichen Ansicht des Oberpfälzer Dorfes Achtel ist
Letzteres der Fall. Kontinuierliches Weiterentwickeln meiner künstlerischen
Fähigkeiten findet durch die Mitarbeit im Themenkunstverein Feucht
statt. Ganz besonders ist mir das Miteinander der beteiligten Künstler
wichtig. Für dieses Bild stand zum Beispiel eine Schwarzweißfotografie
von Rainer Kradisch, der auch im Themenkunstverein Mitglied ist, Pate.
Für ihn war es überhaupt keine Frage, mir seine Kunst für
die meine zur Verfügung zu stellen.